Resümee EMW 2020 und Ausblick 2021
Die 2. Lilienthaler Mobilitätswoche war wieder ein Erfolg
Planungen für 2021 haben bereits begonnen
Die Europäische Mobilitätswoche war auch dieses Jahr sehr facettenreich, hat die unterschiedlichsten Menschen aus Lilienthal involviert und die Kooperation untereinander war sehr beeindruckend.
Unsere Idee die EMW als Mitmachprojekt zu gestalten und alle einzuladen sich zu beteiligen war auch dieses Jahr der richtige Weg. Es ist eine partnerschaftliche Zusammenarbeit mit vielen Freiwilligen, rund um die Themen der Mobilitätswende, teils spielerisch zu verdeutlichen und mit viel Spaß die Menschen zu motivieren mitzumachen!
„Die visuellen Impressionen zeigen, wie vielfältig und abwechslungsreich das Programm war und mit wieviel Spaß die Menschen dabei waren.“
Mara Jekosch
„Mobilität ist nicht etwas, was nur auf/neben der Straße stattfindet. Bewegung in jeglicher Form für jung bis alt ist das Lebenselixier einer lebendigen Gesellschaft.
Ingo Wendelken
Jeder kann etwas beitragen, viele Menschen machen sich Gedanken, Veränderung sind sichtbar. Es hat uns als Initiative Mobilität sehr viel Freude bereitet dabei zu sein und viele fröhliche Gesichter zu sehen. Die Zusammenlegung mit den Nachhaltigkeitswochen hat Ideen gefördert und den Netzwerkgedanken bereichert. Die Aktionen im Detail:
AutoAbGEHben: Ratsherr Manfred Kiehn hat erneut sein Auto für eine Woche abgegeben und noch bewusster alternative Verkehrsmittel genutzt, vor allem sein Fahrrad.
Falschparker: Es wurden einige gelbe Karten verteilt, eine unter Applaus, denn das Auto blockierte die Straßenbahn. Die „Sei fair im Verkehr“-Karten wurden bei uns angefragt, um sie auch selbst zu verteilen.
Mobile Ausstellung: Sehenswerte schwarz/weiß Bilder aus dem 20. Jahrhundert, mit freundlicher Unterstützung des Heimatvereins Lilienthal e.V., organisiert von der Bibliothek.
Autofreier Schultag: Enorm viele Eltern und Kinder in Lilienthal sind diesem Aufruf gefolgt. Wir hoffen, dass möglichst alle Kinder auch zukünftig zu Fuß gehen, mit dem Roller/Rad oder Schulbus fahren und allein oder begleitet den Weg zur Schule autofrei nehmen.
Bücher: Der Mobilitäts-Büchertisch für Groß und Klein in der Bibliothek und passende Bücher im Schaufenster von „Buchstäblich“ haben zum Lesen und Stöbern eingeladen.
Boule-Bahn: Ein toller Spaß-Nachmittag an einem so genannten dritten Ort, dem Mehrgenerationenplatz neben Murkens Hof. Gemeinsam mit dem Seniorenbeirat haben wir hier die Kugeln rollen lassen. Unter dem Motto: sich bewegen und mobil bleiben.
Lilienthal räumt auf: Über 60 Helfer aus Pfadfindern, Familien, der räumt auf Initiative, der Freiwilligenagentur und auch wir waren dabei. Zu Fuß und Rad die Straßen und Büsche von Müll befreien. Die ASO hat mit Equipment unterstützt. Eine großartige Kooperation verschiedener Organisationen/Vereine/Privatpersonen.
Nachtwanderung mit Fackelpicknick: Gemeinsam zu Fuß von Lilienthal zum Borgfelder Deich bei spannenden Gesprächen und anschließendem Picknick im Fackelschein.
Blühflache.de: Zu Fuß und mit Rad zur Mittelwiese, wo Bauer Claus durch die bunten Felder führte und die Aufmerksamkeit auf Biodiversität, Artenvielfalt gelenkt hat.
AutoRennen: Das Schieberennen hatte es in sich. Die IM-Schiebe-Kinder gegen zwei Ratsherren, um aufmerksam zu machen, dass 11% aller Fahrten Kurzstrecken unter 1km sind und hier ein Umdenken wünschenswert ist. Marcel Habeck und Pascal Holz: „Das ist doch eine tolle Aktion, klar machen wir mit.“
WohnMalFahrStraße: Für diese Aktion hat es viel positives Feedback gegeben: Die Straße ist für alle da – auch ohne Absperrung(!) oder Ausschluss von Autos. Dies kommentierte das Umweltbundesamt so: „Ihr macht immer so viel richtig und zeigt, dass unkonventionelle Lösungen und Ideen durchaus funktionieren.“
SchulGEHwege: Hier war die Klasse 4a aus Falkenberg auf Initiative von Felix wie letztes Jahr wieder dabei und hat zu Fuß die Wege im Ökodorf und den Spielplatz gesäubert. „Das hat uns wieder richtig viel Spaß gemacht.“
Modelleisenbahn: In Kooperation mit Haar, konnten Kinder in der Bibliothek kleine Landschaftsmodelle bauen und mit nach Hause nehmen. Anke Haar war begeistert: „Das können wir gern wieder machen.“
Mia&Kids: Mit deutlicher Bitte, rief Mia dazu auf, den Weg zum Auftritt der Kinder zu Fuß, Rad oder ÖPNV zu bestreiten. Die Mädchen tanzten gemeinsam mit unseren 4 Maskottchen für Ihre Eltern.
SV LiFa Spendenlauf: Motivierte 102 Runden sind die Jungs des SV LiFa U11 für einen guten Zweck und die Mannschaftskasse im Stadion gelaufen. Das Fazit der Trainer fiel entsprechend positiv aus: „Klasse Aktion und ein ganz großes Lob, dass unsere Kinder bis an Ihre Grenzen gegangen sind.“
Natürlich kamen auch die örtlichen Verkehrsthemen nicht zu kurz und wurden vielfach diskutiert.
Um die Mobilitätsthemen in Lilienthal weiter voran zu bringen bedarf es weiterer Maßnahmen:
Mehr Fahrradständer beim Gymnasium; Wenn mehr Kinder mit dem Fahrrad fahren, muss man ihnen auch die sicheren Abstellmöglichkeiten ermöglichen. Der Appell an Gemeinde und Landkreis hier lautet: 100 weitere Fahrradstellplätze!
Falschparker: Die Überwachung des ruhenden Verkehrs ist leider eine notwendige Maßnahme. Wenn sich alle Verkehrsteilnehmer anpassen und mehr Rücksicht nehmen, kann man das aber in den Griff bekommen – dazu bedarf es auch der direkten freundlichen Ansprache jedes Einzelnen, wenn er jemanden beobachtet, der sich verkehrsgefährdend oder -behindernd verhält.
Die Auswirkungen des Neubaus der Flutbrücke erfordern Sorgfalt und entschlossenes Handeln, um allen Verkehrsteilnehmern in und um Lilienthal eine zügige und sichere Zielerreichung zu ermöglichen.
Neusortierung des Verkehrs im Innenbereich. Den Verkehr im Innenbereich kann man optimieren und zusätzlich den Einzelhandel fördern. Darüber sollte es eine regen Meinungsaustausch ohne Denkverbote geben.
Stärkeres Einbinden bei Mobilitätsthemen der Außenbereiche. Verkehrsmaßnahmen und –veränderungen im Innenbereich sind wichtig. Vergessen werden dabei dürfen aber nicht die Außenbereiche. Hier sind uns einige Schwachpunkte aufgefallen, die wir in Kürze nach und nach angehen möchten
Erhalt der Verkehrswacht; die Verkehrswacht hat geschulte und motivierte Mitglieder. Eine Verkehrswacht vor Ort hat immense Bedeutung. Wir werden uns für den Erhalt der örtlichen Verkehrswacht einsetzen und Unterstützung anbieten.
In den kommenden Tagen/Wochen werden wir noch Videos und weitere Posts auf unsere Homepage laden. Bleibt dabei! Ideen für 2021 werden schon diskutiert und Zusagen von Unterstützern gab es ebenso. Wir freuen uns darauf!
Bericht von Lutz Rode
Initiative zieht positive Bilanz
Die nächste Mobilitätswoche schon im Blick
Lilienthaler Initiative ist von dem gemeinsamen Engagement vieler Freiwilliger angetan
LUTZ RODE
Lilienthal. Ob autofreier Schultag, ein Rennen, bei dem die Autos zur Abwechslung mal geschoben wurden, oder ein sonntäglicher Treff, an dem die Nachbarschaft ihre Straße als Wohn- und Lebensraum zurück eroberte – dies und noch mehr hat die Mobilitätswoche in Lilienthal in der zweiten September-Hälfte geboten. Zählt man sie zusammen, waren es um die 14 Veranstaltungen und Aktionen, die in dieser Woche stattgefunden haben. Die beiden Initiatoren Mara Jekosch und Ingo Wendelken ziehen eine positive Bilanz. Für sie steht fest: Auch 2021 wollen sich die Lilienthaler wieder beteiligen, wenn die Aktionswoche erneut europaweit startet.
Durch den Verlauf der Woche sieht sich die Initiative bestärkt, mit ihrer Idee, die Mobilitätswoche als Mitmachprojekt zu gestalten, auf dem richtigen Weg zu sein. Viele Freiwillige hätten partnerschaftlich zusammen gearbeitet, um zu verdeutlichen, worum es bei dem Thema Mobilitätswende geht. Herausgekommen sei ein facettenreiches Programm. Mara Jekosch hat sich die Bilder der verschiedenen Aktionen angesehen. „Die Impressionen zeigen, wie vielfältig und abwechslungsreich das Programm war und mit wie viel Spaß die Menschen dabei waren“, berichtet sie. Und Ingo Wendelken ist überzeugt davon, dass die Zusammenlegung der Mobilitätswoche mit den Nachhaltigkeitswochen Ideen gefördert und den Netzwerkgedanken bereichert habe.
Auch wenn mit Mobilität nicht nur die Situation im Straßenverkehr gemeint ist, so kommt diesem Aspekt dennoch eine besondere Bedeutung zu. Die Initiative hat durchaus konkrete Vorstellungen, wie sich die örtliche Verkehrslage verbessern könnte. Ein Vorschlag lautet, 100 weitere Fahrradabstellplätze am Gymnasium im Schoofmoor zu schaffen. Zudem hat die Woche der Initiative gezeigt, wie notwendig die Überwachung des ruhenden Verkehrs ist. Wer Falschparker beobachte, solle sie freundlich und direkt auf ihr Verhalten hinweisen, so die Initiative.
Sorgfalt und entschlossenes Handeln sei auch beim Neubau der Flutbrücke erforderlich, damit sich die Auswirkungen auf den Verkehr in Grenzen halten. Im Ortskern von Lilienthal sei darüber hinaus eine Neusortierung des Verkehrs nötig – man könne den Verkehr im Innenbereich optimieren und zusätzlich den Einzelhandel fördern, so die Idee. Auch der Straßenverkehr im Außenbereich müsse stärker in den Blick genommen werden. Und schließlich setzt sich die Initiative für den Erhalt der Verkehrswacht ein, sie habe geschulte und motivierte Mitglieder, ihre Arbeit sei im Ort wichtig. Um den Fortbestand zu sichern, wollen Jekosch und Wendelken die örtliche Verkehrswacht unterstützen.
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