Synergien nutzen – Metropolregion aktivieren
Der Verein Autofreier StadTraum Bremen e.V. hat am 01. März zu einem Workshop Netzwerkpartner eingeladen. Von 10-16.00 Uhr trafen sich knapp 20 Interessierte im Presse-Club zum Thema: Auf in die Zukunft! Wie können wir mit Blick auf die Europäische Mobilitätswoche noch wertschätzender und wertschöpfender miteinander arbeiten? In diesem interaktiven Workshop wurden mit methodischer Anleitung die vergangenen Mobilitätswochen kritisch hinterfragt, Positives herausgestellt und Potentiale erarbeitet. Durch spannende Gespräche mit den unterschiedlichsten Teilnehmenden aus Bremen, Bremerhaven und Lilienthal, politischen Vertretern, BUND, ADFC, AAA, atene KOM GmbH, b.zb (Bremer Zentrum für Baukultur), Autofreier StadTraum und Ehrenamtlichen zeigte sich, dass wir alle voneinander lernen, Synergien und gute Ideen nutzen können und sollten.
Drei essentielle Punkte sind dabei diskutiert worden und stehen im Fokus der diesjährigen Mobilitätswoche:
1. Übergreifende Aktionen in der gesamten Metropolregion Bremen im Zentrum kommt dabei eine wichtige Rolle als Multiplikator von Mobilitätsideen zu. Von den Erfahrungen mit innovativen Konzepten für das Pendeln aus einer Gemeinde nach Bremen können andere Gemeinden lernen. Für eine Verkehrswende stehen die täglichen Kilometer von zirka 150.000 Pendelnden im Zentrum. Hier braucht es ansprechende Angebote, um den Verkehr zu reduzieren und die Lebensqualität für alle zu verbessern. Aber auch den gemeinsam organisierten Autofreien Schultag soll es am 22.09.22 wieder geben, der Elterntaxis reduzieren und Kinder zum selbständigen Schulweg an der frischen Luft motivieren soll. Eben diese Aktion war eine von vielen, die der Gemeinde Lilienthal in Zusammenarbeit mit dem Autofreien StadTraum für das Jahr 2020 den 1. Platz im Wettbewerb der Europäischen Mobilitätswoche für kleinere Gemeinden verschafft hat. Wir haben gezeigt, was wir bewegen können, aber es gibt noch weiteres Potential für die Region. Erste Gespräche mit dem Kommunalverband sollen vereinbart werden. Es ist ratsam, gute Ansätze aus Nordrhein-Westfalen auch für unsere Region zu adaptieren.
2. Unterstützung der Stadt & Kommunen Die Mobilitätswoche ist originär in der Verwaltung zu verorten. Es bedarf einer guten Kooperation und auch finanzieller Unterstützung, damit Maßnahmen für nachhaltige Mobilität Hand in Hand mit Organisationen, Unternehmen und Privatpersonen vorangetrieben werden können. Für eine längerfristige Planung sind natürlich finanzielle Mittel für die Mobilitätswoche, aber auch unterjährige Maßnahmen im jeweiligen Haushalt wünschenswert, die mit weiterem Sponsoring ergänzt werden können. Ein großes Vorbild ist hier die Stadt Stuttgart, die umfängliche Mittel dafür zur Verfügung stellt.
3. Nachhaltigkeit aus der „Öko-Ecke“ gesellschaftsfähig machen Das Thema Mobilität ist nur ein Baustein im umfangreichen Nachhaltigkeitsportfolio. Die 17 Nachhaltigkeitsziele werden oftmals noch belächelt oder sind kaum bekannt. So sind sie doch viel mehr als nur ökologische Ziele, und jeder kann für eine bessere Umwelt und mehr Lebensqualität einen Beitrag leisten. Eine Idee für die Region ist dabei auch, Synergien zu nutzen mit den zeitgleich stattfindenden Nachhaltigkeitswochen (18.09.-08.10.) und im ganzheitlichen Ansatz Menschen zu bewegen, achtsamer mit Ressourcen und Mitmenschen umzugehen. Susanne von Essen (autofreier StadTraum Bremen): „Dieser Austausch war sehr wertvoll und bringt uns gemeinsam einen Schritt weiter.“ Mara Jekosch (Initiative Mobilität, Lilienthal): „Dieser Workshop motiviert, Großes zu bewegen und ganzheitlicher zu denken.“ Lisa Tschink, wiss. Mitarbeiterin Mobilität (BUND Bremen): „Wir haben neue Ideen erarbeitet, die uns über den Tellerrand blicken lassen.“ Oliver Hasemann (AAA): „Dies war wichtig für das Netzwerken und konstruktive Diskussionen, um ein gemeinsames Ziel mittelfristig erreichen zu können.“ Am 16. September startet bereits die 21. Europäische Mobilitätswoche, und alle können mitmachen! „Wir freuen uns auch in diesem Jahr wieder als Auftaktveranstaltung am 11. September die ADFC
Hochstraßentour auf den Weg zu bringen, um Straßen zu öffnen, die sonst dem Autoverkehr vorbehalten sind.“, erweitert Kristin Klimbert, Verkehrsreferentin des ADFC Bremen den Aktionszeitraum. Die jährliche Mobilitätswoche kann von Bürgerinnen und Bürgern genutzt werden, um einfach mal alternativ mobil zu sein oder aus der Perspektive eines Radfahrenden oder Zufußgehenden das eigene Verhalten im Straßenverkehr zu reflektieren. Vereine und Unternehmen können diese Woche nutzen, um nachhaltige Mobilität anzubieten oder zu testen, die anschließend umgesetzt oder weiterentwickelt werden können. Nachhaltige Mobilität geht uns alle etwas an. Jeder Beitrag ist wertvoll.
Foto: Andrea Kuhfuß (QLab Think Tank GmbH)